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Westkanada – Wal, Wald und Wein

Meine erste und traumhaft schöne Reise nach Westkanada führte mich entlang der „klassischen Einsteiger-Route“ durch British Columbia und Alberta. Von Vancouver aus ging es nach Vancouver Island an die Küstenorte Ucluelet und Tofino, über Victoria in das Okanagan Valley und von dort aus in die Nationalparks Banff und Jasper. Den krönenden Abschluss bildete ein Besuch der Calgary Stampede, dem größten Cowboyfestival der Welt.



Jedem, der in Vancouver ist, möchte das Catch 122 Café sehr ans Herz legen. So lecker habe ich selten gefrühstückt und mittlerweile komme ich jedes Mal, wenn ich in Vancouver bin, dort hin, oft auch mehrmals! Es lohnt sich, den Empfehlungen der Kellner zu folgen.


Vancouver hat mittlerweile den Platz als meine absolute Lieblingsstadt erobert. Radfahren im Stanley Park, durch den Granville Island Market bummeln, Shoppen auf der Robson Street, Abhängen am Kitsilano Beach, die vielen Museen, das quirlige Gastown rund um die berühmte Steam Clock mit seinen vielen Restaurants und Bars, die Aussicht auf die Berge vom Canada Place… Direkt am Meer und am Fuße der Bergegelegen bietet die „Raincity“ alles, was das Herz begehrt und ist entspannt und freundlich. Ein Auto braucht man in Vancouver nicht. Die Canada Line fährt direkt vom Flughafen ins Zentrum. Die Innenstadt lässt sich ideal zu Fuß, mit dem Rad oder Bus erkunden. Man kann in den öffentlichen Verkehrsmitteln ganz bequem beim Ein- und Aussteigen seine Kreditkarte an die Kartenleser halten (wenn man umsteigt, dann beim letzten Aussteigen erst auschecken“). Für den kleinen Hunger zwischendurch darf ein Eis von The Perverted Ice Cream nicht fehlen! Noch ein weiterer Tipp: Laue Sommerabende genießt man am besten an der English Bay mit Drinks und Häppchen (Frosé, Truffle Fries und Mini Burger!) im Cactus Club.


Gleichzeitig ist Vancouver das Tor zur Wildnis, denn man ist schnell hoch oben auf dem Grouse oder Cypress Mountain und kann stundenlang durch die Wälder wandern. Der renommierte Olympia-Skiort Whistler ist auch nur eine ca. 2-stündige Fahrt entfernt. Mittel bis sehr anstrengende, aber lohnenswerte Wanderungen, die man von Vancouver aus ideal als Tagesausflug machen kann, führen zum Garibaldi Lake und den Joffre Lakes.  Auch die Fahrt dahin entlang des majestätischen Sea to Sky Highways lohnt sich sehr! Unterwegs sollte man die Shannon Falls, Brandywine Falls und die Gondelfahrt mit der Sea to Sky Gondola nicht auslassen. Auf dem Rückweg kann man sich in der Howe Sound Brewery in Squamish mit einer kleinen Bierprobe belohnen. Geübten Wanderern und Kletterern empfehle ich auch unbedingt die Besteigung des Stawamus Chiefs in Squamish. Ein absoluter „instagrammable Spot“ ist die Capilano Suspension Bridge. Etwas weniger populär und zudem noch kostenfrei, aber mindestens genauso sehenswert ist die Lynn Canyon Bridge in der Nähe.



Ucluelet und Tofino haben mich schwer begeistert und sind bis heute auf unserem Platz 1 der „Ich komme wieder-Liste“. Die Ruhe und Gelassenheit, die von diesen kleinen Orten ausgeht, zusammen mit der grenzenlosen Schönheit und Vielfalt der Natur sind einfach unbeschreiblich. Den Wild Pacific Trail entlang der schroffen, rauen Küste, gesäumt von Jahrtausende alten, bis zu 100 Meter hohen Zedern möchte man stundenlang in alle Richtungen spazieren. Für ein leckeres Abendessen empfiehlt sich das Floathouse in Ucluelet, mitten auf Wasser im kleinen Segelhafen gelegen. Hier sah ich auch einige Weißkopfseeadler, die in der Abenddämmerung über die nebelverhangene Bucht und die sattgrünen Berggipfel glitten.

Man kommt natürlich ans Meer, um Wale zu sehen. Bei Jamie’s Whaling Station (bekannt aus Frank Schätzings „Der Schwarm“) zum Beispiel gibt es viele verschiedene Bootstouren, bei denen man mit Glück die riesigen Meeressäuger zu sehen bekommt. Ich würde immer eine Zodiac-Tour einem großen Boot vorziehen, man fühlt sich viel näher an der Natur und hat weniger Menschen um sich herum. Oder man kombiniert es mit einer Tour zu den heißen Quellen in Hot Springs Cove. Wer absolutes Glück hat, sieht hier auch die seltenen und sehr scheuen Küstenwölfe, die sich im Gegensatz zu ihren Artgenossen auf dem Festland auf den Fischfang spezialisiert haben. Grundsätzlich rate ich bei jeder Art von organisierter Tierbeobachtung (überall auf der Welt), sich vorab gut über das Unternehmen zu informieren, um sicherzugehen, dass der Tierschutz oberste Priorität hat.


Strände wie Chesterman Beach und Wickaninnish Beach laden zu langen Spaziergängen und malerischen Sonnenuntergängen ein und sind nicht nur für die Bewohner wahre Surferparadiese. Im kalten Pazifik-Wasser darf aber eine gute Ausrüstung nicht fehlen.

Für geübte Wanderer ist eine Wanderung auf den Lone Cone Mountain ein Highlight, denn bei klarer Sicht schaut man von dort aus weit über Tofino und die umliegende Inselwelt. Auch der Pacific Rim National Park ist so schön und man kann dort so viel durch den Regenwald wandern, dass sich dafür schon fast eine eigene Reise lohnt. Aber das trifft eigentlich auf fast jeden Ort in Kanada zu.


Auf dem Weg hin und zurück quer über die Insel, der von Flüssen, Wasserfällen, hunderte Meter langen, türkisfarbenen Seen und dramatischen Bergketten gesäumt ist, lohnen sich Stopps im sehr schön gestalteten North Island Wildlife Recovery Center, ein Spaziergang zwischen den Riesenbäumen in Cathedral Grove und natürlich auch das Haus in Coombs, auf dessen Dach Ziegen grasen.


Victoria, die Hauptstadt von British Columbia, hat eine sehr hübsche Hafenpromenade unmittelbar vor dem imposanten, abends toll beleuchteten Parlamentsgebäude. Kleine bunte Boote werden als Wassertaxi oder für Hafenrundfahrten genutzt. Auch Whale Watching wird hier angeboten, zum Beispiel mit dem Veranstalter Prince of Whales. Bei einem langen Spaziergang entlang der Küste bis zum Clover Point Park genießt man bei gutem Wetter einen fantastischen Ausblick auf die Salish Sea bis hin zum Olympic Mountain National Park in den USA. Von Victoria aus kann man auch mit der Fähre nach Port Angeles oder Seattle übersetzen. 



Wieder im Landesinneren führte uns eine lange Tagestour durch Wälder, Täler und Bergkämme in das für seinen guten Wein bekannte Okanagan Valley. In Kelowna gibt es viele Weingüter, die Touren, Weinproben und auch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. Ich kehrte in der Summerhill Pyramid Winery ein, die nicht nur unglaublich leckere Weine, sondern auch einen einmaligen Ausblick auf die Umgebung bietet. 

Im Okanagan Valley sind die Bedingungen nicht nur ideal für Wein. Tief im Tal und im Süden Kanadas gelegen ist es hier deutlich wärmer als in anderen Teilen British Columbias. Hier kann man einen entspannten Tag am Strand des Okanagan Lakes einlegen, bevor es dann wieder raus in die Natur geht, nämlich in die Rocky Mountains. Um diese gigantische, wilde Berglandschaft geht es in meinem zweiten Beitrag. Stay tuned!




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